Weltkarriere einer Lüge

Der Film ist eine persönliche Annäherung an 40 Jahre Deutscher Herbst als deutsche Filmgeschichte, Familiengeschichte und Gesellschaftsportrait. (Quelle: Verleih)

Von den rund 100 in der NS-Zeit entstandenen Filmen dürfen um die 40 auch heute nur mit spezieller Genehmigung angesehen werden. Ob dieses Verbot heute noch zeitgemäß ist, versucht Felix Moeller zu ergründen, indem er über die digital aufbereitete Propaganda mit Zeitzeugen und Experten sprach. Auch das heutige Publikum, das die verbotenen Sequenzen aus Raubkopien im Internet kennt, kommt in Interviews zu Wort. Am Ende steht die Erkenntnis, dass in dieser Diskussion jedes Argument dafür automatisch auf eine Anti-These stößt. (v.f.)

Noch heute gilt "Jud Süss" als der schändlichste antisemitische Spielfilm der NS-Zeit und als zentrales Propagandahetzwerk gegen die jüdische Bevölkerung im Dritten Reich. Der Dokumentarfilm "Harlan - Im Schatten von Jud Süss" von Felix Moeller wirft nun allerdings nicht nur einen ganz neuen Blick auf dessen Regisseur Veit Harlan, der nach dem Zweiten Weltkrieg seine Karriere sogar fortsetzen konnte. In Interviews und Filmausschnitten setzt er sich auch mit dem schweren Erbe auseinander, das der umstrittene Filmemacher seiner Familie hinterlassen hat. (j.b.)

Filmemacher Felix Moeller dokumentiert die visuellen Wurzeln dieses neuen Antisemitismus und wirft dabei den historischen Blick zurück auf die Bildpropaganda des Nationalsozialismus: Wirken Klischees, Stereotypen und Narrative von NS-Filmen wie "Jud Süß" bis ins Heute hinein? Wo finden sich Kontinuitäten der Filmsprache dieser noch heute nicht freigegebenen NS-Propagandawerke zu Inhalten auf rechten Plattformen oder in Wahlkampagnen rechtsextremer Politiker?

Knef - Die frühen Jahre