Spuren von Bewegung vor dem Eis

Irgendwo in einem Keller in Zürich liegen, dicht gedrängt, nicht mehr druckfrisch, aber originalverpackt, die Restauflagen eines Verlages. Ein Titel kommentiert wie zufällig den immobilen Zustand der Bücher: ERINNERUNGSKAPSEL. Oben im 1. Stock spielt Tessa gerade Luftklavier; das Tonband mit ihren Kompositionen wurde gerade gefunden. Der skeptische Blick eines kleinen Mädchens scheint von einem Gemälde an der Wand herunter, die Situation zu beobachten. Was verbindet die Szenen? Was verbindet die Dinge miteinander? Statt die Geschichte des Verlagshauses zu erzählen, gräbt sich der Film durch seine Hinterlassenschaften. Er interessiert sich mehr für das Auffinden seiner diskreten Teile, ohne es zu einer kohärenten Geschichte zu verbinden. Alles bleibt lose, aber doch unbestimmt im Hintergrund verbunden. Das Schimmern im Auge auf den Gemälden des Vaters Fritz, das Schweben des Frosches im Aquarium. Dabei blickt die Kamera immer wieder auf die Schrift selbst, der Bücher, der Manuskripte, Korrespondenzen, Zettel. Auch die Tonspur des Films schreibt sich als Text in den Film ein, als wolle sich der Film selbst als ein Buch betrachten. Es ist der unendliche Prozess einer Selbstauflösung.?(Quelle: Verleih)

Film-Info

Filmstart:
20.03.2025
Entstehungsjahr:
2023
Regie:
René Frölke
Genre:
Dokumentarfilm
Land:
Deutschland
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