Spuren - Die Opfer des NSU

Zwischen September 2000 und April 2007 wurden acht Männer mit türkischen Wur-zeln, ein griechischstämmiger Mann sowie eine deutsche Polizistin ermordet. Die Ermittlungen wurden zunächst ausschließlich im Umfeld der nicht-deutschen Opfer mit Verdacht auf Drogenhandel und organisierte Kriminalität geführt. Die Familien der Ermordeten wurden so ein weiteres Mal zu Opfern, diesmal von vorurteilsvoller Stigmatisierung. Nach einem gescheiterten Bankraub führte die Spur schließlich zu der rechtsextremen Terrorgruppe "Nationalsozialistischer Untergrund" (NSU). Nach dem Suizid der beiden Haupttäter begann 2013 der Prozess gegen die einzige Überle-bende des NSU-Trios, Beate Zschäpe, sowie vier mutmaßliche Helfer und Unterstützer und endete 2018. Die zu milden Strafen für die Mitangeklagten und die zahlreichen ungeklärten Fragen ließen die Angehörigen der Opfer enttäuscht und desillusioniert zurück. Ihr Glaube an den Rechtsstaat ist grundlegend erschüttert. Spuren - das sind nicht nur die Hinweise, die Verbrecher am Tatort hinterlassen, sondern auch die Verletzungen und Narben, die ihre Taten bei den Angehörigen der Opfer, in den migrantischen Gemeinschaften und in der gesamten deutschen Gesell-schaft verursachen. In ihrem Dokumentarfilm begibt sich die türkischstämmige Regisseurin Aysun Bademsoy auf die Suche nach diesen Spuren und stellt sich dabei die Frage, welcher Prozess diese Verletzungen überhaupt heilen könnte. SPURENist ein vielschichtiger Dokumentarfilm, der das Scheitern von Ermittlern und Justiz beleuchtet - und den Angehörigen der Opfer endlich eine Stimme gibt. (Quelle: Verleih)

Film-Info

Filmstart:
13.02.2020
Entstehungsjahr:
2019
Regie:
Aysun Bademsoy
Genre:
Dokumentarfilm
Land:
Deutschland
Andere Film-, Format- und Sprachvarianten Spuren - Die Opfer des NSU (OmU)

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Ehre

Dokumentarfilm

Ehre
Erst die sogenannten Ehrenmorde an Frauen haben in den letzten Jahren den Begriff der "Ehre" wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt. Dabei war er aus dem Leben einiger Menschen nie verschwunden. Vor allem männliche Jugendliche haben ihn oft zum Anlass genommen, um sich zu wehren, um etwas zu verteidigen, von dem sie glaubten, sie müssten es verteidigen, und um gewalttätig zu werden. In ihrer Dokumentation nimmt Regisseurin Aysun Bademsoy einige von ihnen zum Ausgangspunkt, um über Ehre im heutigen Deutschland nachzudenken. (j.b.)