Remake, Remix, Rip-Off: About Copy Culture & Turkish Pop Cinema (OmU)

Die türkische Filmindustrie "Yesilcam" gehörte in den 60er und 70er Jahren zu den produktivsten der Welt und das, obwohl sie finanziell und strukturell äußerst instabil war. Mit der amerikanischen und europäischen Konkurrenz konnte man eigentlich nicht mithalten und deswegen machten die wenigen Regisseure und Drehbuchautoren der Türkei die großen Vorbilder einfach nach, statt großen Aufwand mit eigenen Ideen zu betreiben. Ob "Der Exorzist", "Star Wars" oder "Rambo", es wurde kaum ein Hit ausgelassen, der nicht einer Vereinfachungskur unterzogen wurde und dessen Effekte und Tonspuren teilweise einfach kopiert wurden. Es wurde schnell und pragmatisch gearbeitet, technische Unzulänglichkeiten wurden mit vollem Körpereinsatz wettgemacht. Mit Erfolg, denn die Imitationen wurden gerade in den ländlichen Gebieten der Türkei begeistert aufgenommen. Für die Doku "Remake, Remix, Rip-Off" hat Regisseur Cem Kaya über einen Zeitraum von sieben Jahren tausende Filme gesehen und hunderte Interviews geführt, um mit den Ergebnissen die große Ära des türkischen Kinos nachzuzeichnen.

Film-Info

Filmstart:
01.01.1970
Entstehungsjahr:
2014
Regie:
Cem Kaya
Genre:
Dokumentarfilm
Land:
Türkei
Schauspieler:
Memduh Ün, Kunt Tulgar, Giovanni Scognamillo

Weitere Filme

von Cem Kaya

Liebe, D-Mark und Tod

Dokumentarfilm

Liebe, D-Mark und Tod
Anfang der 1960er-Jahre wurden die sogenannten Gastarbeiter:innen aus Anatolien und anderen Gegenden der Türkei von der Bundesrepublik Deutsch- land angeworben. Von Anfang an gab es etwas, dass sie immer begleitet hat und Bestandteil ihrer Kultur war: ihre Musik - ein Stück Heimat in der Fremde. Über die Jahre entwickelten sich in Deutschland eigenständige musikalische Richtungen, die es in dieser Form im Mutterland nicht gab. Diese beispiellose Geschichte einer selbständigen Musikkultur der Einwande- rer aus der Türkei, ihrer Kinder und Enkelkinder in Deutschland, erzählt der span- nende Kino-Dokumentarfilm "A?k Mark ve Ölüm" / LIEBE, D-MARK UND TOD von Cem Kaya unterhaltsam und sehr vielschichtig mit noch nie gesehenem Archivmaterial. Fern der Heimat, fremd im neuen Land, entstanden zu Beginn der Einwanderung melancholische Musikstile wie die Gurbetçi-Lieder (Lieder aus der Fremde). Präsentiert von Künstler:innen wie Yüksel Özkasap, der Nachtigall von Köln, oder A??k Metin Türköz ("Mayestero"). Ihnen folgten jüngere Musiker:innen wie das Duo Derdiyoklar ("Liebe Gabi"), Ozan Ata Canani ("Deutsche Freunde") oder Cem Karaca und die Kanaken ("Mein Freund, der Deutsche"), die in ihren gesellschaftskritischen Liedern zum ersten Mal auch auf deutsch sangen und damit sowohl die migrantische als auch die deutsche Popkultur prägten. HipHop wurde zum Sprachrohr der zweiten und dritten Generation von Menschen, die in Deutschland aufgewachsen waren. Pioniere deutsch-türkischen HipHops wie Fresh Familee, King Size Terror oder Islamic Force waren Wegbereiter zeitgenössischer Pop Musik in Deutschland. (Quelle: Verleih)
Remake, Remix, Rip-Off: About Copy Culture & Turkish Pop Cinema

Dokumentarfilm

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